Brücke Le Pont: Émilienne, was schätzen Sie am Projekt besonders?

Émilienne Adjinda: Ich bin schon seit 2015 Mitglied einer Kooperative von Reisdämpferinnen, wo wir rohen Reis zu Dämpfreis verarbeiten. Im Projekt haben wir gelernt, welche Reisqualität die Kundschaft erwartet und wie wir diese erreichen. Dank der Schulungen haben wir unsere Technik stark verbessert. Mein Reis ist nun hochwertiger und ich verkaufe ihn zu einem besseren Preis. Nun kann ich ohne Sorgen Essen und Kleidung für meine Kinder kaufen.

Was waren Ihre grössten Schwierigkeiten und Erfolge?

Mein Mann war zuerst skeptisch gegenüber den Schulungen. Aber inzwischen sieht er, dass ich ein besseres Einkommen nach Hause bringe, und er unterstützt mich. Wir essen jetzt auch zu Hause immer den Reis, den ich selbst dämpfe. Ein Erfolg mit der Kooperative ist, dass uns das Projektteam geholfen hat, uns im Reissektor zu vernetzen und besser zu verhandeln. Dadurch konnte ich weitere Partner finden, die uns zum Beispiel mit besseren Kochstellen und Solarpanels unterstützen.

Simplice, was ist der methodische Ansatz in den Wertschöpfungsketten in Benin?

Simplice Sossa: Wir arbeiten immer entlang der ganzen Wertschöpfungskette: Wir fördern die Wissensvermittlung und berufliche Kompetenzen sowie den Zugang zu Infrastruktur und Materialien. Zudem unterstützen wir die Teilnehmenden dabei, Absatzmärkte zu finden. Und wir fördern den Austausch mit Landwirtschaftsbehörden, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Mit all dem tragen wir zur nachhaltigen Produktions- und Einkommenssteigerung bei.

Sind Sie zufrieden mit den bisherigen Resultaten?

Ja, auf alle Fälle. Heute produzieren mehrere Tausend Personen hochwertige Produkte, die sich auch gut verkaufen. Von den Kooperativen erhalten wir positive Rückmeldungen. Das bestärkt uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir teilen unsere Erfahrungen auch mit weiteren Partnerorganisationen von Brücke Le Pont. Für die Familien bedeuten die Erfolge, dass sie ihre Kinder zur Schule schicken können, Arztbesuche und Medikamente bezahlen oder ihre einfachen Wohnverhältnisse etwas verbessern, zum Beispiel indem sie ihr Dach durch ein stabileres ersetzen.

Émilienne
Émilienne Adjinda, Reisverarbeiterin im Projekt Savalou, präsentiert ihren Dämpfreis.

Simplice

Simplice Sossa, Verantwortlicher für Monitoring und Evaluation im Projekt Mono, ist motiviert für die weitere Arbeit.