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Mit dem Markterfolg chinesischer Modegiganten wie Shein und Temu sind die weltweite Produktion und der Konsum von Kleidung explosionsartig gestiegen. Auch die Schweiz bleibt von diesem Phänomen und seinen verheerenden Folgen nicht verschont. Schweizweit werden jedes Jahr 100'000 Tonnen Kleidung, hergestellt unter ausbeuterischen Bedingungen und kaum getragen, als Abfall verbrannt oder zur Entsorgung in einkommensschwächere Länder exportiert. 13 Organisationen,* darunter Public Eye, die Gewerkschaft Unia, der Konsumentenschutz, Fashion Revolution Switzerland und die Fair Fashion Factory, kämpfen zusammen gegen diese Missstände. Um das Ausmass des Problems sichtbar zu machen und eine politische Antwort zu fordern, haben sie heute Morgen fünf Tonnen Altkleider auf den Bundesplatz in Bern gekippt. Nach der Aktion am Bundesplatz findet im Kulturzentrum PROGR eine Sortieraktion im geschützten Rahmen statt.
Die zivilgesellschaftliche Koalition fordert einen systemischen Wandel in der Modebranche – hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Qualität, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit im Zentrum stehen. Dazu braucht es griffige politische Massnahmen, wie die Einführung einer Abgabe auf neue Kleidung und Schuhe, die Förderung von Reparatur und Wiederverkauf sowie Anreize für eine nachhaltige Produktion und die Gewährleistung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. «Für Arbeitsrechte einzustehen bedeutet, Fast Fashion zu bekämpfen. Deshalb unterstützen wir den Schweizer Modefonds», sagt Pascal Studer, Verantwortlicher für Kommunikation und Entwicklungspolitik von Brücke Le Pont.
Dieser gemeinsame Protest ist Teil einer Kampagne von Public Eye, die den Bundesrat mit einer Petition zur Schaffung eines Schweizer Modefonds auffordert, der Unternehmen verpflichtet, sich an den sozialen und ökologischen Folgekosten ihres Geschäftsmodells zu beteiligen. Im Juni reichte Nationalrätin Sophie Michaud Gigon (Grüne/VD) bereits eine Motion zur Einführung einer ähnlichen Massnahme ein. Unterdessen hat der Bundesrat immerhin die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Produktion und eines nachhaltigeren Konsums anerkannt. Doch er hat die Motion Michaud Gigon abgelehnt und setzt stattdessen auf freiwillige Initiativen der Unternehmen. Diese greifen jedoch viel zu kurz und sind allzu oft Greenwashing.
Mehr Infos bei:
Oliver Classen, Public Eye, Mediensprecher, 044 277 79 06, email hidden; JavaScript is required
Anne Rubin, Unia, Mitglied der Sektorleitung Tertiär, 076 344 75 81, email hidden; JavaScript is required
Hier finden Sie einige Fotos der Aktion auf dem Bundesplatz.